Werk
Freilichtmuseum
Wettbewerb für ein Eingangsgebäude im Freilichtmuseum
Über Jahrzehnte gewachsen fehlt es dem Museum an einem adäquaten Empfangs- und Zentralgebäude. Unter einem großen Dach zusammengefasst finden sich alle Funktionen, sie bieten Aus- und Einblick in die mit dem Heute verbundene Heimat.
Das neue Eingangsgebäude zum Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck orientiert sich in Stellung, Größe und Körnung an den organisch ausgerichteten Gebäuden des Museums. In Sichtachse der Einfahrt auf das Museumsgelände erscheint es zentral im Blickfeld und kann deswegen vom gesamten Parkbereich aus leicht aufgefunden werden. Seine formale Geste erinnert an Speichergebäude und große Eindach-Höfe. Gleichwohl wurde die Form keiner der repräsentierten Gegenden eindeutig entlehnt, sondern weiterleitend und zeitgenössisch interpretiert. So mag man an Schwarzwaldhöfe mit ihren immensen Dächern denken oder die Dachneigung des Gasthauses Ochsen wiedererkennen. In seiner einfachen Grundform ist es jedoch auch schwäbisch einfach und kraftvoll zugleich. Sein geheimnisvoller Auftritt wird durch den voran gestellten Baukörper als Eingang akzentuiert. Die Firsthöhe entspricht knapp derjenigen des Rat- und Schulhauses Bubsheim (gemessen auf der Museumsseite). Sie unterschreitet damit den „Ochsen“ und tritt am Parkplatz mit spürbar geringerer Höhe in Erscheinung als die größeren Gebäude des Museums.
Annähernd parallel zum heutigen Verlauf der Höhenlinien und zum Waldrand positioniert, markiert das neue Haus den Übergang zwischen unserer heutigen Welt und dem eigentlichen Museumsgelände. Durch eine kaum merkliche Verstärkung der Topografie entstehen zwei Ebenen, die einerseits die Ausdehnung der Grundfläche wie auch das A/V-Verhältnis begrenzen und andererseits der Dramaturgie des museumsdidaktischen Konzeptes folgen: Am Zugang leitet ein schwellenloser, gedeckter Zugang in das Gebäude. In dem überhöhten, von oben belichteten und auf diese Weise konzentrierenden Foyer finden Besucher neben der Kasse, der Garderobe und weiteren dienenden Flächen nicht zuletzt den Bereich der einführenden Ausstellung.
Im Hinabsteigen zur unteren Ebene überwinden die Gäste nicht nur eine Topografie, sondern auch eine physisch spürbare Distanz hin zur gezeigten Lebenswelt. Neben der kleinen SB-Gastronomie sind die beiden Multiprojekt-Räume angeordnet, mit unmittelbarem, eigenem Ausgang ins Freie. Alle weiteren, dienenden Räume werden unauffällig und funktional sinnvoll integriert. Ein kleiner, an der Kopfseite angeordneter Hof mit überdachter Freifläche formuliert den Auftakt zum Museumsgelände, das durch einen knappen Durchlass des Waldsaumes erreicht wird.
Projektinfo
Museumsweg, Neuhausen ob Eck