Werk

Sommerhaus Kloster Irsee

Umbau, Sanierung und Nutzungsänderung

Irsee

Das klösterliche Sommerhaus aus dem Jahr 1714 in Irsee wurde nach langer Gästehaus-Nutzung als Verwaltungssitz der dort ansässigen Bildungsinstitutionen des Bezirks Schwaben durch Element-A überplant und umgebaut.

Leitgedanke war, die Zeitschichten der wechselvollen Geschichte des Gebäudes inklusive der prägenden Tobhausphase der Heil- und Pflegeanstalt bewusst zu machen.

Die 1847 in den historischen Bau mittels Zwischendecken eingefügten (Tob-)Zellen werden dabei ebenso wie die barocke Baukörperform und Fensteraufteilung durch sensible Eingriffe und Details zitiert und ablesbar gemacht. Die beim Innenausbau verwendeten Materialien beschränken sich im Wesentlichen auf das Zusammenspiel von handwerklich ausgeführten Kalkputzflächen, Eichenholz, Glas und Naturstein. Dies verleiht dem Gebäude sein sehr ruhiges und bewußt zurückhaltendes Auftreten, fügt sich dezent in das klösterliche Umfeld ein und bildet einen adäquaten Rahmen für die offengelegten historischen Spuren der vormaligen Gebäudenutzungen der letzten Jahrhunderte.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Ausbildung und Gestaltung der vorgelagerten, überdachten Eingangsbrücke zur geforderten barrierefreien und witterungsgeschützten Erschließung und Anbindung an das klösterliche Konventgebäude gelegt.
Sie entstand als stützenlose und mehrere Meter auskragende Stahlblechkonstruktion, aus deren Seitenwandungen Auszüge der Ordensregel des ehemals ansässigen Benediktinerordens nach einem Entwurfskonzept des in Irsee beheimateten Künstlers Christian Rudolph per Wasserstrahlverfahren herauszuschneiden waren.

Nach insgesamt dreijähriger Planungs- und Umbauzeit, die vor allem vom behutsamen Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz und des sensiblen Einfügens der vom Nutzer benötigten Funktionen und Ausstattungen geprägt war, schafft es das historische Haus nunmehr in herausragender Weise Raum für eine hochwertige, zeitgenössische Arbeitswelt zu bieten und zugleich seine Wunden aus der bewegten und wechselvollen Geschichte sichtbar zu machen.

Projektinfo

Kloster Irsee
Klosterring 4
87660 Irsee
Bauherr
Schwäbisches Bildungszentrum Irsee
Projektmitarbeit
Christian Taufenbach (P), Christoph Pütz (PL), Rahel Fitzthum, Valentin Breitsamer, Michael Wagner, Mathias Läpple (CMT, Bauleitung)
Fotos
Oliver Heissner, München (BildNr. 1-6, 8-13) / Achim Bunz, München (Titel, 7)
Fertigstellung
10 | 2022
Leistungsphasen
LPH 3 - 9 nach §35 HOAI 2013
Erstellungskosten
2,04 Mio. Euro (KG 300 – 400)
Bruttogrundfläche – BGF
1.200 m2
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