Werk
Rathaus Heidelberg
Sitzungssaal und neue Rathausfoyers
Im Herzen der Stadt der Romantik steht das scheinbar barocke Rathaus – nur die Fassade zum Marktplatz entstammt dem 18. Jahrhundert. Dem großen Rathaussaal – eher ein geschnitzter Rittersaal – fehlten die Möglichkeiten elektronischer Kommunikation. Quasi mit dem Schuhlöffel wurde deshalb ein neuer Sitzungssaal im Hof erdgeschossig eingepasst und die vertikale Erschließung insgesamt barrierefrei geordnet.
Dem Heidelberger Rathaus ist seine lebendige, wechselvolle Geschichte anzusehen. Barocke Bauteile wurden in mehreren Bauphasen neo-barock ergänzt und erweitert.
Schließlich wurde 1959 der Baukomplex mit einem größeren Anbau an der Ostseite versehen.
Im Jahr 2000 sollte nun der mit Archiv- und Nebenräumen verstopfte Innenhof zu einem Sitzungssaal umgebaut werden. Der Saal bietet Gemeinderats- und Ausschusssitzungen ausreichend Platz und eignet sich für die Teilnahme der Bürgerschaft an öffentlichen Sitzungen ebenso wie für festliche Anlässe.
Der ausgezeichnete und umgesetzte Entwurf basiert auf einer dialogischen, komplementären Architektursprache. Es entstehen Gegensatzpaare wie verschlossen und offen, geschlossen und transparent, rau und matt gegenüber glatt und glänzend.
Den steinernen und schweren, durch Fensterordnungen gegliederten Hofwänden werden feingliedrige stählerne und gläserne Konstruktionen gegenübergestellt.
Eine umlaufende gläserne Fuge zwischen dem neuen Saaldach und den aufgehenden steinernen Hofwänden führt Tageslicht bis auf den Saalboden.
Der neue Sitzungsbereich wird vom Marktplatz aus barrierefrei auf selbstverständliche Weise über neugestaltete Foyerzonen erschlossen und kann unabhängig vom übrigen Rathausbetrieb genutzt werden.
Projektinfo
Marktplatz 10, Heidelberg